Es ist ein regelrechter Boom – Mundspülungen werden immer beliebter und zieren mittlerweile die Badezimmerschränke etlicher Haushalte. Das ist gar nicht so verwunderlich, denn schließlich versprechen moderne Mundspülungen nicht mehr nur frischen Atem, sondern sie scheinen echte Wunderwaffen der Mundhygiene zu sein, auf denen nicht selten ein stattliches „6 in 1“ prangt. Hinzu kommt noch, dass viele Anwender in Mundspülungen eine angenehme Alternative zur Zahnseide sehen, die nicht so friemelig im Handling und so unangenehm am Zahnfleisch ist. Doch was steckt hinter den Versprechungen? Sind Mundspülungen wirklich Wunderwaffen oder kann man sich den Einsatz sparen?
Der Unterschied zwischen Mundwasser und Mundspülung
Beim genauen Blick ins Regal fällt auf, dass die Hersteller zwischen Mundwässern und Mundspülungen unterscheiden. Achten Sie also genau darauf, für was Sie sich entscheiden, denn im Gegensatz zur Mundspülung bietet das Mundwasser lediglich die Erfrischung des Mundraums, also die vermeintliche Beseitigung des Mundgeruchs. Das geschieht im Normalfall aber auch nur durch Inhaltsstoffe wie Menthol oder Minze, die schlechte Gerüche übertünchen. So werden die Symptome zwar für kurze Zeit versteckt, die Ursache aber gar nicht beachtet. Wer also einfach mal eben einen Frischekick braucht, macht mit einem Mundwasser nichts verkehrt – erwarten Sie aber nicht zuviel.
Die Wirkung einer Mundspülung
Die Mundspülung hingegen punktet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wirkungsformen. Klar, bei einem Versprechen wie „6 in 1“ überschneiden sich unweigerlich manche Punkte, doch tatsächlich enthalten Mundspülungen Inhaltsstoffe, die Bakterien im Mundraum abtöten (und somit längerfristig gegen Mundgeruch helfen), Zahnbelag reduzieren und Zahnfleisch sowie Zähne stärken und vor Plaque schützen. Ja, was Mundspülungen auf dem Etikett versprechen, ist in den meisten Fällen wahr. Doch wie sollte es anders sein – es gibt hier natürlich einen Haken.
Der Haken
Wenn Mundspülungen doch gegen Bakterien und Zahnbelag schützen, dann ist doch eigentlich alles super, oder? Jein. Denn ausreichend ist der Schutz damit nicht. Das tägliche Zähneputzen sollte nicht vernachlässigt und durch eine Mundspülung ersetzt werden. Vielmehr ist eine Mundspülung eine tolle Ergänzung, besonders für die Zahnzwischenräume und die Zunge. Doch auch hier gilt: gründlicher und somit wirkungsvoller wird es in den Zahnzwischenräumen mit Zahnseide oder Interdentalbürsten, für die Zunge bietet sich ein Zungenschaber an. Wem das aber zu umständlich ist oder wer dazu motorisch nicht in der Lage ist, sollte auf Mundspülungen zurückgreifen. Denn bevor man sich ansonsten gar nicht um seine Zunge und die Zwischenräume kümmert, ist diese eine willkommene Möglichkeit. Wunder sollte man aber keine erwarten, ganz egal wie viel „in 1“ es am Ende sind.
Fazit
Mundspülung, Mundwasser - ja oder nein?
Für den frischen Atem zwischendurch reicht ein Mundwasser. Allerdings wirkt dieses nur kurzfristig und hat außer dem kurzfristigen Erfrischen des Mundraums nicht viel zu bieten. Mundspülungen sind eine tolle Ergänzung zum regulären Zähneputzen und punktet vor allem durch die einfache Anwendung. Den geübten Umgang mit Zahnseide und einem Zungenschaber kann aber auch die beste und teuerste Mundspülung nicht ersetzen.
Noch Fragen zum Thema Mundspülungen oder allgemeiner Mundraumhygiene? Dann vereinbaren Sie am besten einen Termin in unserer Praxis und gemeinsam sprechen wir über die richtige und nachhaltige Reinigung Ihrer Zähne und Zahnzwischenräume.